Werden bei ausbleibender Förderung Angebote der Kindertagespflege eingestellt? Foto: E. Grünhagen, pixabay

Bündnis 90/Die Grünen beurteilen die Übernahme der Tagespflege skeptisch

Auf der Fraktionssitzung von Bündnis 90/Die Grünen am Mittwoch, den 06. Juli wurde intensiv über das Ansinnen des Kreises gesprochen, die finanzielle Verantwortung für die Kindertagespflege an Ober-Ramstadt und die anderen Kreiskommunen weiterzuleiten.

Laut Darmstädter Echo erwartet der Landrat dadurch Einsparungen von ca. 3,2 Mio. Euro. Diese Kosten müssten dann ab 2023 die Kommunen aufbringen oder die Angebote einschränken. Der Kreis macht es sich damit sehr einfach. Statt selbst Einsparungen in seinem Haushalt vorzunehmen, wird die Verantwortung für Einsparungen auf die Kommunen abgewälzt.

Der Kreis ist Träger der Kinder- und Jugendhilfe und damit ist klar, dass eine Übernahme der Verantwortung durch die Kommunen nur im Einvernehmen erfolgen kann. Um dieses Einvernehmen herzustellen, hat nun die größte Fraktion in Ober-Ramstadt einen entsprech­enden Antrag eingebracht.

Allerdings liegen zur Zeit noch keine ausreichenden Informationen über die Kosten vor. Deshalb plädiert die Fraktion der Grünen dafür, erst einmal Kosten und Aufwand zu klären, dann mit dem Kreis über mögliche Kompensationen zu sprechen und danach zu entscheiden, ob die Stadt die Trägerschaft über die Kindertagespflege übernimmt. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass bisher einheitliche Regeln für die Kindertagespflege im Kreis gelten. Durch die Verantwortung der einzelnen Kommunen und deren unterschiedliche Finanzkraft besteht die Gefahr eines noch größeren Flickenteppichs bei Förderung und Angebot.

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