Mit dem Magistratsbericht zur Stadtverordnetenversammlung am 11.11. hat der Ober-Ramstädter Magistrat mitteilen müssen, dass es kein adäquates Carsharing-Angebot als Ersatz für das im Juli 2021 eingestellte Ford-Carsharing geben wird. Der vor zwei Jahren noch interessierte regionale Anbieter book-n-drive hat zur Zeit auch kein Interesse sein Angebot auf Ober-Ramstadt auszuweiten. Auch das von der ENTEGA angebotene E-Carsharing soll aufgrund geringer Nachfrage nicht ausgeweitet werden.
Leider bestätigt sich damit eine Befürchtung der Grünen, auf die sie schon bei der Einführung hingewiesen hatten. Die Einstiegsbarrieren waren bei dem gewählten Anbieter zu hoch, um Bürger*innen das Carsharing überhaupt ausprobieren zu lassen. Auch beim E-Carsharing ist die Anmeldung unnötig kompliziert und zeitaufwändig. So konnten nicht genug Nutzer*innen gewonnen werden und die Einstellung des Angebots von Ford-Carsharing war die logische Folge.
Allerdings muss festgestellt werden, dass auch in anderen Orten des Landkreises das Carsharing-Angebot in letzter Zeit eingeschränkt wurde. Anscheinend wird ein in den Städten funktionierendes System auf dem Land nicht so gut angenommen. Die Bürger*innen müssen sich dem Gedanken, ein Auto zu teilen, erst einmal nähern. Die Stadt sollte sich weiter bemühen wieder einen Anbieter für Ober-Ramstadt zu gewinnen und dafür könnten zusätzliche Anreize für mögliche Nutzer*innen geschaffen werden. Genau wie die Stadt z.Zt. für größere Bau­maßnahmen bei Einrichtung eines Carsharings eine Reduzierung der Stellplatzpflicht einräumt, könnte dies auch für alle Neu- und Umbauten gelten, wenn eine Mitgliedschaft eines Carsharing-Anbieters vorgelegt wird.
Ziel des Angebots sollte sein, die eine oder andere Familie zum Verzicht auf ihren Zweit- oder Drittwagen anzuregen. Bei Nutzungen von weniger als 5.000 km im Jahr rechnet sich die Carsharing-Variante. Die Grünen setzen sich weiter für die Umsetzung einer neuen Verkehrspolitik in Ober-Ramstadt ein.